Konzert von "Capella de la Torre"

„Die echten Stadtmusikanten“ erzählen, wie die Blasmusik erfunden wurde.

Die drei fünften Klassen der Mittelschule durften am 27.01.2025 ein besonderes Kinderkonzert in der St. Paulskirche Dinkelsbühl kostenlos erleben. Der Dinkelsbühler Theater- und Kulturring (TKR) hat anlässlich seines 70-jährigen Bestehens zu diesem Festkonzert eingeladen. Im Mittelpunkt stand eine der weltweit führenden Blasensembles für Musik des späten Mittelalters: „Capella de la Torre“ unter der Leitung von Frau Bäuml.

„Die echten Stadtmusikanten“, wie sich die Künstler selbst nannten, erzählten und musizierten sehr liebevoll, wie die Blasmusik erfunden wurde. Frei nach der märchenhaften Idee der Bremer Stadtmusikanten. Tiere wurden dabei bestimmten Instrumenten zugordnet: der Igel der Schalmei, der Fuchs der Altpommer, die Schildkröte der Laute, der Hase der Percussion oder dem Cajon, der Bär dem Bassdulzian, die Ente der Posaune und die Eulen der Orgel. Und das Ganze in der Stadt Trötlingen mit seinem bekannten Turm (spanisch „Torre“), von dem sie aus als Turmbläser wirkten.

Die Klasse 5a war davon so begeistert, dass sie im Anschluss der Gründerin und Leiterin von Capella de la Torre diesen Brief schreiben „musste“:  

Liebe Frau Bäuml,

wir von der Klasse 5a der Mittelschule Dinkelsbühl haben Sie am 27.01.25 in der St. Paulskirche beim Kinderkonzert von Capella de la Torre erlebt. Ihr Ensemble spielte das Stück „Die echten Stadtmusikanten“ vor und erzählte uns die Erfindung der Blasmusik.

Uns hat die Aufführung sehr gut gefallen. Wie Sie selbst als Igel die Schalmei gespielt haben, war beeindruckend. Genauso imponierten uns die anderen Künstler. Sie haben das Zusammenspiel der verschiedenen Blasinstrumente wundervoll einstudiert. Wir durften manchmal mit Ihnen gemeinsam den Rhythmus klatschen und stampfen. Es war für uns, wie wenn Sie uns mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter nehmen.

Wir haben vieles gelernt. Zum Beispiel, dass man, wie Sie, mit Zusammenhalt und gemeinsamer Begeisterung auch mit uralten Instrumenten schöne Musik machen kann. Auch kannten wir vorher die Namen der Instrumente (Pommer, Dulzian, Schalmei…) sowie das spanische Wort „Torre“ noch nicht. Wir erfuhren außerdem, dass man aus Stöcken Instrumente bauen und mit Blättern Musik machen kann.

Nun hätten wir noch ein paar Fragen an Sie: Seit wann gibt es Ihr Ensemble schon und in wie vielen Ländern der Welt sind Sie schon aufgetreten? Sind ihre Instrumente wirklich 500 Jahre alt oder sind es Nachbauten? Dauert es lange, bis man die Schalmei zum Beispiel so spielen kann wie Sie? Wann kommen Sie wieder zu einem Konzert nach Dinkelsbühl?

Wir hoffen, dass Sie noch möglichst lange viele Menschen weltweit mit Ihrer Musik begeistern können. Und wir bitten Sie herzlich, nicht nur bald wieder nach Dinkelsbühl zu kommen, sondern dann auch Ihr Konzert viel länger zu gestalten, als beim letzten, viel zu kurzen Mal.                                   

Alles Gute für die Zukunft. Liebe Grüße, Ihre 5a.

Strahlende Kinderaugen und begeisterter Szenenapplaus während des Konzertes waren Ausdruck genug dafür, dass selbst spätmittelalterliche Musik – mit viel Fantasie und auf höchstem Niveau präsentiert – die Jugend von heute sehr ansprechen kann. Musik, die älter als 500 Jahre ist und schon Martin Luther und Leonardo da Vinci begeisterte, kann Groß und Klein noch heute faszinieren. – Unser Dank gilt Capella de la Torre und natürlich dem TKR DKB für dieses wunderbare Konzerterlebnis. Es bleibt unvergessen.

Wolfram Jacobsen mit der Klasse 5a

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