Ein Besuch beim Audi-Forum Ingolstadt
Sechs Uhr, der Wecker klingelt. Aufstehen, Zähne putzen, duschen, frühstücken, auf`s Fahrrad und los. Nach einem kurzen Snack beim Bäcker mache ich mich auf den Weg zur Schule, wo bereits der Bus wartet. Voller Erwartungen steigen wir, alle Schüler und Schülerinnen der Klassen 10a und b, in den Bus Richtung Süden, dorthin, wo die Sonne der Automobilindustrie scheint. Das Audi – Werk in Ingolstadt ist unser Ziel.
Angekommen, Sonnenbrille auf, denn die Reflexion des Sonnenlichts über den großen Scheiben des Audi Forums blendet uns. Überall fahren wichtige Leute mit schicken Autos umher.
Nun betreten wir das Forum. Eine Empfangsdame begrüßt uns mit ihrem professionell aufgesetzten Lächeln. Wir werden durch eine Zeitmaschine in Form eines Fahrstuhls zurück ins Jahr „Achtzehnhundert – schlagmichtot“ katapultiert. Es glänzt und blitzt. Eine Dame informiert uns über die weltbewegenden technischen Fortschritte, Information fürs Kurzzeitgedächtnis – aber interessant. Wir ergötzen uns am Anblick der „antiken“ Fahrzeuge. Ich frage mich, wie viele Millionen Audi wohl in dieses historisch so wertvolle Museum gesteckt haben muss. Interessant genug, um sensationsgeile Jugendliche eine Stunde lang bei der Stange zu halten.
Dann aber freue ich mich auf das Ende dieser Führung. Nach einem leckeren, dem Preis entsprechenden, Luxusmahl in der werkseigenen Kantine geht’s endlich in die Werkshallen, dorthin, wo wirklich etwas passiert, wo geschweißt, gelötet, geklebt und am Ende das fertig produzierte Automobil von der „Linie“, sprich dem Band, gefahren wird. Damit wir die Business- Dame verstehen, während wir durch die lauten Hallen spazieren, bekommen wir nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens in Form einer Videopräsentation, Kopfhörer, durch die wir die Stimme der netten Dame hören können. „Oho, modern!“ So hält die Faszination bei vielen auch in den nächsten zwei Stunden an, obwohl diese Ohrenstöpsel teilweise kratzen, und die Lautstärke immer wieder angepasst werden muss. Mit einem Bus werden wir durch das riesige Werksgelände zu einer Halle, in der die Karosserie zusammengebaut wird, gefahren. Durch ein kühl designtes Treppenhaus betreten wir die Halle. „Wow!“, ein wirklich imposantes Bild, überall Roboter, alles ist automatisiert. Greifen, schweißen, heben, nichts ist zu schwer für die „Science Fiction Abteilung“ von Audi. Uns wird viel erläutert und die meisten von uns sind sichtlich beeindruckt.
Nach gefühlten 10 Kilometern Marsch geht’s in die nächste Halle. Menschen, hier arbeiten Menschen! Endmontage, hier kommt alles zusammen, die Karosserie, der Motor, das Interieur, etc. Auf geschätzten 20 ewig langen Bändern, den „Linien“, wie die Dame von Audi erklärt, arbeiten tausende Mitarbeiter wie Ameisen in einem gut organisiertem Haufen. Einige stehen auf den Bändern und üben ihre augenscheinlich monotone Arbeit aus. Wir erfahren aber, dass man vieles tut um es den Arbeitern so angenehm wie möglich zu machen. Sie arbeiten im Team und können ihre Aufgaben wechseln. Sie stehen auf „gefederten“, rückenschonenden Bändern. Schwere Teile bringt ein Roboter herbei. Wir staunen. Auch Supermärkte gibt es zwischen den „Linien“. Und jede Schraube kommt durch das „Just in Time – System“ genau zum richtigen Zeitpunkt zu dem passenden Auto. Ein wirklich interessanter, gut organisierter Ort.
Abschließend sehen wir wie zwei Mitarbeiter im Wechsel die fertigen Autos ihre ersten Meter zum Prüfstand fahren. Begeistert verlassen wir mit einigen Fotos, die wir noch schießen das Audi-Forum. Ein letzter Blick fällt auf die uns blendenden riesigen Glasscheiben. Total müde setzen wir uns in den Bus und lassen uns nach Hause kutschieren. Ein schöner Tag war das und das Sprichwort „Reisen bildet“ trifft hier voll zu. Ein Besuch beim Audi-Forum Ingolstadt